Streckmittel im Vaporizer: Glas
Abschließen wollen wir die Beitragsreihe über Substanzen, mit denen Marihuana gestreckt wird, mit Glas. Tatsächlich wird auch Glas dem Cannabis beigemischt, um das Gewicht und somit den Profit zu erhöhen. Man darf sich aber nun kein Glas aus dem Haushalt vorstellen. Die winzigen Glaspartikel sind industriell hergestellt und werden in professionellen Reinigungsmaschinen verwendet.
Und noch einmal wollen wir erneut auf die Hinweise aufmerksam machen, die im ersten Beitrag dieser Reihe erwähnt sind. Sie sind quasi die Grundsätze, mit denen man möglichen Risiken für die Gesundheit durch gestrecktes Cannabis aus dem Weg geht. Es ist nie schön, sich eingestehen zu müssen, dass man sein Geld zum Fenster hinausgeworfen hat. Manchmal ist dies aber leider die Realität und im Vergleich zu den möglichen Folgen für die Gesundheit das geringere Übel.
Glas als Streckmittel
Da Glas eine hohe Dichte aufweist, erhöht es das Gewicht in ähnlichem Maß wie Blei. Außerdem glänzt und glitzert es schön im Licht. Diese beiden Eigenschaften haben vermutlich dazu geführt, dass Glas als Streckmittel für Cannabis Verwendung gefunden hat. Zum Glück ist es bisher eher selten geschehen, insofern man das nachvollziehen kann. Es sind jedenfalls nur wenige Fälle bekannt geworden, aus England und Italien. Dass die Glaspartikel Splitterform haben, ist nicht die Regel.
Meist sind es abgerundete Kügelchen, die industriell gefertigt sind. Beim Kauf auf der Straße sind die kleinen Partikel unmöglich auszumachen. Wer hat schon ein Vergrößerungsglas dabei und in der Situation Zeit, es zu benutzen. Wenn man es auf einen sauberen, glatten und einfarbigen Untergrund fallen lässt, kann man die Partikel eventuell erkennen. Wer einen Crusher verwendet, wird eventuell das lautere Geräusch bemerken, dass beim Mahlen entsteht.
Ist Glas im Vaporizer schädlich?
Die Gefahr bei Cannabis, das mit Glas gestreckt ist, liegt weniger in der Chemie als in der Physik. Denn sowohl durch das Erhitzen, als auch durch das Zerkleinern im Crusher, entstehen scharfkantige Splitter. Diese zu inhalieren bringt unweigerlich zahlreiche kleine Verletzungen mit sich. Die Atemwege werden gereizt und geschädigt. Sowohl die Hitze als auch das Grinden sind Bestandteil des Vaporizer-Gebrauchs. Folglich gilt für das Vapen auch hier das gleiche, wie für das Rauchen: Unbedingt unterlassen! Erkrankung der Atmungsorgane bis zum Lungenversagen können, vor allem beim Konsum der mikroskopisch kleinen Scherben, die Folge sein.
Was macht man mit Cannabis, das mit Glas gestreckt wurde?
Hat man den Verdacht, dass man mit Glas gestrecktes Gras in den Händen hält, so ist von allen Verwendungen abzusehen, die eine Aufnahme in die Lunge beabsichtigen. Ganz unbedenklich sind die Splitter auch dann nicht, wenn man mit dem Cannabis Brownies backt, aber die Gefahr für ernste Folgen ist etwas geringer. Wenn man das Cannabis wirklich nicht wegwerfen will, so bietet sich vielleicht der Tee als mögliche Lösung an. Hier sollte man unbedingt darauf achten, dass man kein Teesieb verwendet, da es zu große Maschen hat. Ein Papier-Teefilter ist eine hervorragende Lösung, um eine Aufnahme der Glaspartikel in den Körper auszuschließen. Es mag ein schwacher Trost sein und ein teurer Tee, aber allemal besser als die Alternativen.