Streckmittel im Vaporizer: Blei
Im fünften Beitrag der Reihe über Substanzen, mit denen Cannabis gestreckt wird, kommen wir zu einem besonders gefährlichen Stoff. Das chemische Element Blei ist für die Gesundheit äußerst schädlich, denn es ist hochgiftig. Daher ist das Strecken mit Blei eine sehr üble Methode, das Gewicht von Cannabis zu erhöhen.
In Deutschland ist kaum noch mit Blei verschnittenes Gras aufgetaucht, nachdem es vor über zehn Jahren einmal von sich Reden machte. Damals sind mehrere Patienten mit Bleivergiftungen in Krankenhäusern behandelt worden. Über Blei im Vaporizer sind bisher so gut wie keine Berichte zu finden.
An dieser Stelle soll wieder an die wichtigen Hinweise verwiesen werden, die für den generellen Umgang mit gestrecktem Cannabis gelten. Im ersten Teil der Beitragsreihe über Streckmittel sind diese zu finden. Auch wenn es so manchen Konsumenten schmerzen mag, mitunter im Geldbeutel, gestrecktes Marihuana zu entsorgen, ist oft der einzig richtige Weg damit umzugehen.
Blei als Streckmittel
Wer im Chemieunterricht gelernt hat, dass das chemische Element Plumbum (chem. Abk.: Pb), wie es auf Latein heißt, giftig, ist, der ist sich auch im klaren darüber, dass das Inhalieren auf keinen Fall gesund sein kann. Es gibt zwei maßgebliche Gründe dafür, dass das gefährliche Material zum Strecken verwendet wird. Zum einen ist dies das hohe Gewicht von Blei, zum anderen ist es schwer im Cannabis zu erkennen. Mit dem bloßen Auge ist es eigentlich unmöglich feststellbar. Um es sicher nachzuweisen muss man eine Probe an ein Labor schicken.
Ist Blei im Vaporizer schädlich?
Sollte man Glück im Unglück haben, und ein mit Blei gestrecktes Cannabis als solches entlarvt haben, kann einem das das Leben retten. Eine Bleivergiftung kann durchaus tödlich enden. Zumindest aber macht sie in der Regel einen Aufenthalt im Krankenhaus und eine bis zu Jahren andauernde Behandlung nötig. Blei lagert sich im Körper ab und kann vom Körper nur sehr langsam abgebaut werden.
Es schädigt das gesamte Nervensystem, die Nieren, behindert die Blutbildung und führt zu Magen-Darm-Erkrankungen. Bei schweren Vergiftungen kann der Tod durch Kreislaufversagen die Folge sein. Da die Gefährlichkeit der kleinen Bleipartikel im Cannabis nicht mit der Temperatur zusammenhängen, ist sie im Vaporizer genauso hoch einzuschätzen wie im Joint.
Was macht man mit Cannabis, das mit Blei gestreckt wurde?
Wie bei vielen anderen Streckmittel bleibt auch bei mit Blei verunreinigtem Cannabis nur die Entsorgung. Im Fall von Blei ist dies sogar besonders dringend anzuraten. Da das Schwermetall außer der Gesundheit auch die Umwelt schädigt, ist es genau genommen sogar Sondermüll. Im Grunde genommen müsste man sich um eine spezielle Entsorgung kümmern. Vor allem, wenn man größere Mengen davon besitzt. Der Kontakt mit dem Körper ist zu meiden, egal ob innerlich oder äußerlich.
Wenn man jemanden kennt, der Cannabis mit Blei streckt, hat man es mit jemandem zu tun, der entweder keinerlei Skrupel hat, oder wirklich extrem ahnungslos ist. Da seit Jahren bei uns keine Fälle mehr bekannt geworden sind, macht doch Hoffnung, dass es auch auf dem Cannabis Schwarzmarkt noch ein Minimum an Anstand gibt. Denn ob im Vaporizer oder nicht, Blei macht aus dem Cannabiskonsum etwas wirklich Gefährliches.
