Cannabis decarboxylieren mit dem Vaporizer

Cannabis decarboxylieren mit dem Vaporizer

Die Cannabinoide in der Hanfpflanze sind eine wunderbare Sache. Es sind kleine molekulare Verbindungen, die so viel Gutes im menschlichen Körper bewirken können. Gerade Cannabidiol (CBD) hat durch diese gesundheitsfördernden Eigenschaften in den letzten Jahren einen enormen Bekanntheitsgrad erlangt.


Darüber hinaus vermögen manche Cannabinoide, allen voran Delta-9 Tetrahydrocannabinol oder kurz THC, die Wahrnehmung und das Bewusstsein zu beeinflussen. Aufgrund dieser Rauschwirkung ist Cannabis seit langem als Genussmittel beliebt. Meist werden dazu die Blüten geraucht. Aktuell erfreuen sich weniger schädliche Einnahmeformen wachsender Begeisterung, wie etwa das Verdampfen mit dem Vaporizer oder das Essen von mit Cannabinoiden versetzten Nahrungsmitteln.

Cannabinoide können auch mit Nahrungsmitteln eingenommen werden

Die Wirkstoffe von Cannabis mit der Nahrung zu sich zu nehmen, ist eine großartige Angelegenheit. In den USA entwickelt sich dafür ein großer Markt mit sogenannten Edibles, also mit Cannabis angereicherten Süßigkeiten. Da diese bei uns nicht legal in Geschäften zu kaufen sind, backen sich eifrige Cannabis-Freunde ihre Cookies und andere Süßwaren einfach selbst. Wenn man sich darüber etwas erkundigt, stellt man schnell fest, dass die Rezepte oft sehr zeitaufwendig sind. Das liegt daran, dass sie in der Regel mit der Herstellung einer Cannabisbutter oder einer anderen Variante der Vorbereitung des Cannabis beginnen. Aber warum eigentlich? Warum kann man zerkleinerte Blüten nicht direkt in den Teig geben und spart so Zeit?

Rauchen oder Vaporisieren beinhaltet Decarboxylierung

THC liegt in Cannabis in Form von THCa vor, das a steht dabei für Acid, also Säure. Dieses Säuremolekül, welches am THC gebunden ist, blockiert die Wirkung. Durch den Zerfall und den Verlust des Säure-Moleküls, das auch Carboxylgruppe genannt wird, wird das THC aktiviert und kann bei Verwendung Wirkung zeigen. Diesen Prozess bezeichnet man als Decarboxylierung, und er geschieht in der Pflanze ganz von selbst, wenn auch sehr langsam.

Beim Rauchen oder Vaporisieren von Cannabis läuft die Decarboxylierung ebenfalls ab, wenn auch durch die Hitze enorm beschleunigt. Vor dem Essen von Cannabis muss man diesen Prozess also erst in Gang bringen, sonst dient das Gras nur als wirkungslose Gewürzzutat. Die empfohlenen Methoden zur Decarboxylierung sind vielfältig. Die meisten nehmen allerdings sehr viel Zeit in Anspruch. Vielleicht könnte uns der Vaporizer dabei helfen, etwas Zeit zu sparen.

Warum den Vaporizer zum Decarboxylieren verwenden?

Was die Methoden anbelangt, Cannabis für die Zubereitung von Speisen vorzubereiten, hat jeder seine Favoriten, seine Go´s und No Go´s. Decarboxylieren mit dem Vaporizer hat vielleicht nicht unbedingt den Anspruch, eine adäquate Art und Weise zu sein, wenn man eine größere Menge Nahrung mit Cannabis herstellen möchte. Trotzdem hat es große Vorteile. Das Problem beim Decarboxylieren ist, dass man viel falsch machen kann.

Ist die Dauer des Vorgangs zu kurz oder die Temperatur zu niedrig, fallen nicht ausreichend Carboxylgruppen ab. Ist die Dauer zu lang oder die Temperatur zu hoch, dann oxidiert das durch den Zerfall frei gewordenen THC zu Cannabinol (CBN). Dieses hat eine wesentlich geringere Wirkung als THC. Mit dem Vaporizer kann man die Temperatur sehr gut einstellen und den richtigen Zeitpunkt abpassen.

Wie decarboxyliert man Cannabis mit einem Vaporizer

Es sind zwei Dinge, denen wir beim Decarboxylieren Beachtung schenken müssen, Temperatur und Zeit. In einer Veröffentlichung des Mediziners und Cannabis-Experten Dr. Franjo Grotenhermen findet man eine vielleicht brauchbare Faustregel, die auf einer Erkenntnis von Dr. Rudolf Brenneisen, Professor der Universität Bern, basiert. Besagter hat in den 1980er Jahren festgestellt, dass eine vollständige Decarboxylierung von THCa zu THC bei einer Erhitzung auf 190 Grad innerhalb von fünf Minuten stattfindet. Dabei oxidiert kaum THC zu CBN.

Wie der Zufall will, entspricht das ähnlichen Bedingungen, wie sie im Durchschnitt bei einer Vaping-Session bei einem mobilen Vaporizer herrschen. Der eine macht vielleicht etwas mehr als fünf Minuten, der andere hat eine etwas andere Temperatur, aber bei vielen kommt das etwa hin. Natürlich hat man dem Cannabis durch das Inhalieren einige Cannabinoide entzogen. Trotzdem, ist das, was übrig bleibt, oft noch potent und wirksamer, als zu lange oder zu kurz im Backofen decarboxyliertes Gras. Man kann so die Reste aus dem Vaporizer wiederverwerten und immer mal wieder als Kuchen genießen.