Die Geschmackswahrnehmung von Cannabis im Vaporizer
Bei Unterhaltungen über Cannabis, speziell über die Blüte, gibt es zwei Themen, die für Konsumenten von höchstem Interesse sind – die Wirkung und der Geschmack. Beim Verbrennen im Joint kann man die Aromen von verschiedenen Cannabis-Strains nicht ganz so detailliert erschmecken. Im Vaporizer aber nimmt man feinste Geschmacksnuancen wahr. So kann das Vaporisieren unterschiedlicher Cannabissorten ein wahres Fest für den Geschmackssinn sein. Warum das so ist und wie das funktioniert, das wollen wir uns etwas näher anschauen.
Geschmacksempfindung und Geruchssinn mit dem Vaporizer
Das, was wir Geschmackssinn nennen, ist eigentlich weit mehr als nur ein Sinn. Es ist ein komplexer Sinneseindruck, der aus dem Zusammenspiel mehrerer Wahrnehmungen entsteht. Daran ist sowohl der Geruchssinn, den Tastsinn, Temperatur- und Schmerzempfinden, und die eigentliche Geschmackswahrnehmung auf der Zunge beteiligt. Wenn wir beim Essen oder auch beim Cannabiskonsum im Vaporizer eine Geschmacksempfindung haben, dann ist dabei der Geruchssinn meist der wichtigste.
Da der Dampf im Gegensatz zum Essen mit dem Tastsinn noch eine etwas größere Rolle spielt, ist die Geschmackswahrnehmung vielleicht am stärksten vom Geruchssinn beeinflusst. Darum verrät uns das Riechen an der Knospe oft schon sehr viel über das aromatische Dampferlebnis, das der Vaporizer daraus macht. Das Aroma wird im übrigen durch Moleküle, die man als Terpene bezeichnet, erzeugt.
Beim Vapen nimmt man Terpene genauer wahr
Terpene sind in allen Dingen entahlten, die von Natur aus ein Aroma besitzen – Gemüse, Obst und Blüten. Jede Pflanze verfügt über Terpene. Diese können sehr unterschiedliche Aromen hervorbringen, wie Cannabiskenner wissen. Ob blumig, süß oder zitronig, alles ist möglich. Auf der Zunge nehmen wir davon hauptsächlich die sauren oder scharfen und würzigen Noten wahr. Diese werden durch unser Schmerzempfinden erfasst, denn eigentlich sind diese Aromen in der Natur eine Warnung. Pflanzen bringen sie hervor um Fressfeinde abzuwehren, so auch Cannabis. Für die feine Wahrnehmung der verschiedenen Geschmacksrichtungen von Cannabis im Vaporizer ist die Nase das verantwortliche Organ. Sie kann wesentlich genauer differenzieren als unsere Zunge.
Patienten können die Temperatur im Vaporizer auf das Terpenprofil einstellen
Wenn man sich genauer mit dem Aroma von Cannabis im Vaporizer beschäftigen will, zeigen sich die Vorteile eines legalen, kontrollierten Marktes. Bei medizinischem Cannabis aus deutschen Apotheken zum Beispiel findet man ein Terpenprofil für seine Sorte im Internet. So kann man genau ermitteln, welches die wichtigsten Aromen des Strains sind. Zu diesen gilt es nun die passende Verdampfungstemperatur herauszufinden. Terpene verdampfen bei unterschiedlichen Temperaturen, die meisten zwischen 150 und 200 Grad Celsius. Hat man das Terpenprofil nicht vorliegen, muss man die Terpene mit dem Geschmackssinn erahnen und kann dann den Vaporizer auf die dominantesten Aromen einstellen.